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Beginn | Di., 04.04.2023, 17:30 - 19:00 Uhr |
Kursgebühr | gebührenfrei, Anmeldung erforderlich |
Dauer | 1 Termin |
Kursleitung |
Gerhard Lippert, Stadtarchivar
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Kursort | Stadtbücherei Gronau |
Seine Sonderstellung gegenüber dem ländlich geprägten Umland und seinen städtischen Charakter hatte Gronau schon seit langem beansprucht.
Tatsächlich aber wuchs der Ort, der mal als "Stedeken", seit dem 18. Jahrhundert auch schon als Stadt bezeichnet wurde, bis zum Ende des 19.Jahrhunderts kaum über die Größe (37 Hektar) und die Einwohnerzahl (etwa 1.000) einer Landgemeinde hinaus.
Erst die Industrialisierung der unmittelbaren Umgebung durch niederländisch geführte Textilunternehmen verwandelte den bis dahin eher verschlafenen Ort zwischen Dinkel und Umflut zu einer wirtschaftlichen Metropole im westlichen Münsterland, die als Grenzstadt und "Tor zu den Niederlanden" ein echtes und durchaus besonderes städtisches Flair entwickelte.
Die teils sehr schmerzhaften Geburtswehen der Stadtwerdung zogen sich über fast ein halbes Jahrhundert, bevor der Jahreswechsel 1897/98 die lange erwartete Erlösung brachte.
Mit Wirkung zum 1. April 1898 wurde Gronau um den nördlichen Teil des Kirchspiels Epe auf das 80-fache seiner bisherigen Stadtfläche erweitert und bekam durch königlichen Erlass "die Städteordnung in Gnaden verliehen".
Dieser Vorgang war die Voraussetzung und die "Initialzündung" für die folgende Blütezeit der jungen Stadt Gronau, die bis zum ersten Weltkrieg eine Textilindustrie von europäischer Bedeutung und einen Bevölkerungsanstieg auf über 11.000 Einwohner verzeichnete.